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Die Eifelastronomen besuchen das DLR in Köln

Kein Aprilscherz war es, dass unser Astronomieverein einen ganzen Tag in der Deutschen Forschungs- und Versuchsanstalt für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Köln Portz verbringen konnte. Diese begehrte Verabredung verdanken wir Erwin Finken und seinen guten Verbindungen zur deutschen Raumfahrt.

Vielen Dank Erwin…

Die meisten von uns trafen sich bereits in aller Frühe in Kalterherberg bei frostigen Temperaturen. In Höhe Düren sprang dann noch der letzte Teilnehmer auf und dann ging es zu neunt ab nach Köln.

Es erwarteten uns dort interessante Experiment, eine Führung durch die Gebäude der ESA und ein Vortrag des Astronauten Herrn Ewald, der vor einigen Jahren Astronaut auf der Raumstation MIR war.

Dort angekommen, warteten wir noch auf die anderen Besucher, die etwas verspätet aus Siegburg und Berlin anreisten.


Um 10:10 Uhr MESZ ging es dann aber mit einem Vortrag von
Herrn Dr. Richard Bräucker und der Sicherheitseinweisung los.

Da eines der später stattfinden Experimente mit flüssigem Stickstoff zu tun hat, stellte Herr Dr. Bräucker den Umgang mit dieser Flüssigkeit dar. Schüler der 6. Klasse durften, mit Schutzbrille und Handschuhen bewaffnet, Blumen gefrieren, die dann sogleich in der Faust wie Glas zerbrachen.

Aber dann war es Zeit, die Worte eines echten Astronauten zu hören.

Herr Ewald (hier links im Bild) stellte zunächst seine eigene Geschichte und seinen früheren „Arbeitsplatz“, die Raumstation MIR vor.

Die interessierten Zuschauer hörten erstaunliche Berichte über das Essen an Board der MIR. Herr Ewald bemerkte, dass dieses Essen nicht der Grund war, die Strapazen eines Raumfluges auf sich zu nehmen.

Es gab sogar Feuer in Bord der Raumstation. Die Astronauten konnten es jedoch löschen, mussten dann allerdings das ganze Raumschiff gründlich säubern.

Zurück zur Erde gelangten die Astronauten in einer winzigen Kugel, der Sojus-Kapsel.

Diese enge Kabine wurde in der Erdatmosphäre abgebremst um schließlich mit Hilfe von Fallschirmen in der Steppe aufzuschlagen.

Dieser Aufschlag, so Herr Ewald, sei jedoch nicht das unangenehmste dieser Rückreise aus dem Weltraum.

Die Abbremsphase dauert etwa 10 Minuten und dabei werden die Astronauten Beschleunigungskräften von bis zu 7g ausgesetzt. Da kann einem schon einmal etwas flau im Magen werden.

Herr Ewald stellte dann das Spacelab und die neue Raumstation vor, die ISS.

Dieser etwa 80 x 120 Meter große und etwa 450 t schwere „Vorposten“ im All löste die in die Jahre gekommenen MIR ab.

Dieses aus vielen Modulen zusammengesetzte Raumschiff enthält unter anderem auch das Forschungsmodul „Columbus“. Hier finden Experimente statt, die nur hier im Weltraum durchgeführt werden können.

Nach diesem spannenden Vortag wurde Herr Ewald bald von Raumfahrtfans umringt und um Autogramme gebeten.

Danach ging es dann aber los mit den Experimenten.

Die verschiedenen Gruppen wurden den einzelnen Experimenten zugeordnet.

So ging es für uns los mit einem Herz-Kreislauf-Experiment.

Schnell war eine „freiwillige“ gefunden und wurde schnell mit vielen Kabeln und Schläuchen an der „Flucht“ gehindert.

Um die Tauglichkeit zu testen wurde zunächst der Blutdruck und Puls gemessen.

Nachdem Willi noch mehr Elektroden an unserem „Versuchskaninchen“ Birgit befestigt hat, ging es auch schon los.

Um Puls und Kreislauf zu beeinflussen, hatte Birgit die Aufgabe in ein Mundstück zu pusten. Dabei zeichnete ein Computer alle wichtigen Daten auf.

 

Dieses Experiment dient der Erforschung der Körperreflexe, die im Weltraum unter den Bedingungen der Schwerelosigkeit ebenso untersucht werden.

Ein anderes Experiment beschäftigte sich mit der Erforschung der Schwerelosigkeit.

Oder mit Pantoffeltierchen, die sich in einer Flüssigkeit befinden… und sich offensichtlich anhand der Erdgravitation orientieren können.



Den endgültigen Durchblick bekamen wir dann, als wir einen Kometen aus Eis, Staub und Kohlenstoff selbst hergestellt haben.


Dieser „Klumpen“ Eis wurde dann in ein Vakuumrohr gesteckt um dort bei -50°C und (fast) Vakuum einige Minuten unter Lichtbeschuss „gebacken“ zu werden.

In diesem Rohr (eingewickelt in Alufolie) befindet sich unser „Komet“.

Rechts oben befindet sich ein riesiger Scheinwerfer, der uns als „Sonne“ diente.

Unser „Komet“ sah dann so aus…

Dieser spröde „Klotz“ ist zwar etwas kleiner als ein echter Komet, besitzt aber (nahezu) die gleichen physikalischen Eigenschaften.

Diese Experimente sind notwendig, um herauszufinden, ob man mit einem kleinen Roboter auf einem solchen Kometen landen kann.

Wir haben uns ein Modell eines solchen Roboters in den Räumlichkeiten der ESA angesehen, durch die wir im Anschluss an die Versuchsreihe geführt wurden. Mit der Raumsonde „Rosetta“ ist dieser Roboter seit einigen Jahren unterwegs zu dem Kometen
„ Tschurjumow-Gerasimenko“, um dann auf ihm zu landen.

Im Jahre 2014 soll es zu dieser spannenden Landung kommen, die dann in diesem Kontrollraum verfolgt werden wird.

Ebenfalls in den Gebäuden der ESA konnten wir die 1:1-Modelle der Forschungsmodule sehen, an denen die Astronauten die Arbeit an und in der internationalen Raumstation ISS trainieren. Z.B. das Kolumbus-Modul.

Es sieht so von innen aus…

(Das ist allerdings ein Modell des Modells)

… und so ist es in der riesigen Versuchshalle zu besichtigen.

(Mitte hinten)

Gut zu erkennen ist die mit Goldfolie abgedeckte Versuchsanordnung.

Gegen 16:00 Uhr war unsere Führung dann beendet und ich war überwältigt von den vielen Informationen. Der Tag im DLR war ein voller Erfolg und wir verabschiedeten uns mit einem Gruppenbild vor dem Modell der Ariane-Rakete.


Klaus

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